Liebe auf dem Prüfstand – Paare mit einem behinderten Kind

Paare, die ein behindertes Kind bekommen, stehen vor riesigen Herausforderungen. Sie müssen mit dem Schock, der Trauer und der Angst um ihr Kind umgehen, müssen es schaffen, ihren Alltag rund um die Pflege und die medizinische Versorgung ihres Kindes zu organisieren. Dabei als Paar nicht auf der Strecke zu bleiben, ist enorm schwer. Manchen gelingt es, anderen nicht. Auch eine tiefe Krise, wie sie die beiden Paare des Films trifft, muss nicht das Ende bedeuten.

„Wir haben uns zerfleischt!“. So beschreiben Julia und ihr Mann Danielo die Zeit nach der Geburt ihres Sohnes Arvid. Er kommt vor vier Jahren quasi tot zur Welt, muss wiederbelebt werden, bleibt schwer mehrfachbehindert. Das Leben des Paares steht auf dem Kopf. Vorher waren sie ein harmonisches Paar, jetzt streiten sie sich wegen Nichtigkeiten. Ihre Nerven liegen blank: „Wir waren nur noch Einzelkämpfer und hielten nicht mehr zusammen.“ Zusätzlich quält sie das schlechte Gewissen ihrem zweiten Kind gegenüber, um das Mutter Julia sich kaum kümmern kann, weil sie voll mit der Pflege von Arvid beschäftigt ist.
Als nichts mehr geht, sucht das Paar Hilfe von außen. Finden Julia und Danielo so einen Ausweg aus ihrer tiefen Krise?

Auch Rosa, die Tochter von Bettina und Falco, ist aufgrund eines genetischen Defekts stark eingeschränkt. Lange hofft das Elternpaar, dass Rosas Zustand sich verbessert, wenn sie sie nur genug fördern. Doch Bettina und Falco müssen erkennen, dass Rosa stark pflegebedürftig bleibt.

Falco ist beruflich viel unterwegs. Bettina fühlt sich mit den täglichen Aufgaben rund um Therapien, Arztbesuche, Krankenkassenanträgen oft allein gelassen. Falco dagegen hat den Eindruck, dass seine emotionalen Bedürfnisse in der Beziehung gar nicht mehr wahrgenommen werden. Das Streiten nimmt überhand. Als Bettina sich von ihm trennt, kann Falco nicht fassen, dass sie die Beziehung aufgibt. Wie soll es nun weitergehen? Wie soll ein getrenntes Leben mit einem schwer beeinträchtigten Kind funktionieren?

TEIL 1  und TEIL 2  in der MDR Mediathek.

Redaktion: Anette Reiß
Sender: ARD/ MDR/ WDR
Sendereihen: Echtes Leben, Selbstbestimmt!, Menschen hautnah
Filmlänge: 2 x 30 und 1 x 45 Min.
Produktion: Cine Impuls Leipzig GmbH
Kamera: Kirsten Kofahl
Produktionsjahre: 2019-2020

Presse:
Interview zum Film bei MDR Kultur